Im Mai beginnt unsere Kreuzfahrt in Los Angeles mit einer Vorübernachtung im Hyatt Hotel Long Beach in einem Zimmer mit Blick auf die Queen Mary. Direkt vor dem Hotel gibt es einen kleinen Park und einen Hafen mit Restaurants und Geschäften, unser Favorit ist das “Outback” mit leckeren Steaks und Süsskartoffelfritten. Per Taxi geht es zum Hafen, wo die Sapphire Princess versteckt zwischen riesigen Containerschiffen liegt.
Nach einem relaxten Seetag warten wir voller Spannung auf die Einfahrt nach San Francisco und endlich liegt sie vor uns: die Golden Gate Brücke. Wir fahren unter der Brücke hindurch und können auf dem obersten Deck die Brücke fast anfassen. Langsam läuft das Schiff in den Hafen ein und wir bewundern die Silhouette der Stadt und die steilen Strassen.
Unser Liegeplatz ist der Pier 41 – mitten im Leben. Direkt um die Ecke der bekannte Pier 39 mit den Seehunden, die Besitz von den eigentlich für Yachten gedachten Stegen genommen haben. Vor dem Pier fährt ein Trolley zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt mit einem längeren Stopp an der Brücke. Wir entscheiden uns spontan zu einem Besuch von Alcatraz – jedoch sind an diesem Abend keine Tickets mehr verfügbar.
Ein Glück bleibt unser Schiff über Nacht und wir stehen morgens um 7.00 Uhr vor dem Ticketschalter und können noch Plätze für die erste Fahrt ergattern. Auf der Insel bekommen wir Kopfhörer und gehen durch die verschiedenen Trakte, die Erklärungen und Stimmen geben uns das unheimliche Gefühl mittendrin zu sein. Gegen Mittag legen wir ab und freuen uns, dass dieser Hafen in ein paar Tagen wieder auf der Route liegt.
Nächstes Ziel ist Santa Barbara, wo wir mit Tenderbooten an Land gebracht werden und die schöne City mit tollen Geschäften und Restaurants fußläufig erreichbar ist. Ich gebe meinen Mann beim Starbucks ab und shoppe durch meinen Lieblingsladen “Marshalls” nach dem Motto “viele Klamotten mit kleinem Budget” 🙂
Santa Barbara ist Kalifornien pur mit strahlender Sonne, vielen Palmen, Strand und Meer. Wir möchten am Liebsten länger bleiben und da auch Santa Barbara nochmal auf der Route liegt, sagen wir freudig “auf Wiedersehen” und ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ein starker Seenebel uns einen Strich durch die Rechnung machen wird. Daher mein Rat: nix verschieben und alles gleich erledigen…….
Aber jetzt geht es erstmal nach San Diego – dem nächsten Highlight der Kreuzfahrt. Wir fahren zum Balboa Park und besuchen verschiedene Museen : Air & Space Museum, das Automotive Museum – wo wir mit dem Delorean in die Zukunft brausen und das Natural History Museum. Auf dem Areal liegt auf der Zoo von San Diego, wo wir aus Zeitgründen nur die Koalas und einen jungen Panda anschauen. Jedes Museum ist auf seine Art sehr interessant und man könnte viel mehr Zeit dort verbringen. Das ist eben gleichermaßen der Vor- und Nachteil einer Kreuzfahrt, bequem viele Orte zu sehen – allerdings in einem bestimmten Zeitrahmen.
Zurück in Los Angeles werden Passagiere und Lebensmittel ausgetauscht und wir genießen den Luxus an Bord bleiben zu können, weil wir auch die nächste Reise gebucht haben, selbst die Notfallübung dürfen wir schwänzen und genießen einen Sekt in der menschenleeren Sanctuary – mehr geht nicht 🙂 Eigentlich wäre jetzt nochmal Santa Barbara an der Reihe, aber im Nebel ist es mit den Tenderbooten zu gefährlich und so geht die Reise weiter nach San Francisco, wo diesmal die Golden Gate Brücke im Nebel nur zu erahnen ist. Diesmal haben wir einen Ausflug über das Schiff gebucht, der uns über die Brücke nach Sausalito führt, einer kleiner Stadt mit tollen Ausblicken über San Francisco, die zum Verweilen einlädt. Nächster Stop sind die Muir Woods, wir wandern zwischen den riesigen Bäumen und können die Baumwipfel nur erahnen, ein beeindruckendes und entspannendes Erlebnis – Natur pur.
Wieder in San Francisco bummeln wir noch ein wenig in den Geschäften am Pier und sagen den Seehunden “Lebewohl”. Mit der untergehenden Sonne verlassen wir die Stadt, alle Gebäude glänzen und die Brücke ist in ein rot-goldenes Licht getaucht – klingt kitschig, war aber wunderschön. Auf jeden Fall einer der schönsten Häfen auf unserer Liste.
Nun verlassen wir Kalifornien und nehmen Kurs auf Astoria in Oregon, wo wir von den Einwohnern herzlich begrüßt werden, es gibt freie Shuttle Busse in die Innenstadt, die aussieht wie eine Filmkulisse in den Universal Studios. Leider regnet es das erste Mal auf dieser Reise in Strömen, so dass wir nicht lange verweilen.
Am nächsten Morgen wachen wir in Seattle auf, wo wir das Boeing Werk besichtigen. Das Gelände und die Hallen sind riesengross und wir durchlaufen die einzelnen Fertigungsschritte bis am Ende ein Flugzeug herauskommt und lernen, dass die Maschinen solange eine grüne Lackierung haben, bis der Auftraggeber die letzte Rate bezahlt hat, erst dann erscheint das Firmenlogo auf dem Flieger. Ein toller und interessanter Ausflug, nicht nur für Flugzeugverrückte. Unser Schiff liegt direkt an der Waterfront, so dass uns noch Zeit für einen Bummel über den Pike Place Market und einem Caramell Macciato im ersten eröffneten Starbucks bleibt.
Das Schiff nimmt Kurs auf Kanada und unserem ersten Ziel Victoria Island, wo wir einen Orca Ausflug über Eagle Wing Tours gebucht haben. Die Anlegestelle ist fußläufig erreichbar und wir bekommen wetterfeste Hosen, Jacken und Mützen – auch wenn es lustig aussieht und unbeweglich macht, sind wir froh, denn auf dem Wasser im offenen Schnellboot pfeift uns der Wind um die Ohren und ein unangenehmer Dauerregen tut sein Übriges. Nach einer halben Stunde Fahrt werden wir belohnt und sehen mehrere Gruppen von Orcas im Wasser, leider muss die Kamera aufgrund der Witterung im Rucksack bleiben. Auf dem Schiff müssen wir uns erstmal mit einem heissen Kaffee mit viel Alkohol aufwärmen, bevor es mit einem Taxi zum Festpreis von 10$ in die City geht. Victoria ist eine sehr schöne und gepflegte Stadt mit vielen tollen Geschäften und dem ehrwürdigen Fairmont Empress Hotel.
Am nächsten Tag laufen wir in unseren letzten Hafen Vancouver am Canada Place ein. Unser Hotel – das Fairmont Waterfront – liegt direkt gegenüber, so dass wir keine Zeit verlieren und direkt zum Stanley Park aufbrechen. Von hier hat man eine schöne Sicht auf Vancouver und kann die fantastischen Totempfähle bewundern. Nächstes Ziel ist die Suspension Bridge, welche sich in atemberaubender Höhe über einer Schlucht im Wald befindet.
Gegen Nachmittag wandelt sich der Regen in Sonnenschein und wir buchen spontan einen Rundflug mit dem Wasserflugzeug über Vancouver und Umgebung, wo wir die Stadt, die Berge und Seen aus der Vogelperspektive bestaunen können. Die Landung erfolgt mitten im Harbour zwischen den Schiffen, ein Glück ist unser Flugzeug dafür ausgestattet. Noch ein kurzer Bummel entlang der Waterfront und ein erlebnisreicher Tag neigt sich dem Ende.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zum Gastown und bummeln durch die altertümlichen Gassen. Da das Wetter immer besser wird, nehmen wir gegen 15.00 Uhr den Bus nach Grouse Mountain und fahren mit der Seilbahn auf 1.230 Meter Höhe, wo uns eine Schneelandschaft und deutlich niedrigere Temperaturen erwarten, wir sind aber richtig angezogen 🙂
Oben gibt es neben der spektakulären Aussicht einen Rundweg mit vielen geschnitzten Holztieren, eine Holzfäller-Show und ein Gehege mit 2 riesigen Grizzly Bären. Den leckeren Abschieds-burger mit Bier und Fritten essen wir im Restaurant mit Blick auf Vancouver. Wieder unten angekommen nehmen wir den Linienbus zum Hafen und setzen mit der Fähre über.
Ein krönender Abschluss für diesen Urlaub, der alles im Angebot hatte: Natur, tolle Städte, Relaxen, Shopping und Ausflüge zu Lande, zu Wasser und zu Luft – da blieben keine Wünsche offen, nur die Frage: Wann machen wir diese Reise nochmal ?
Macht Lust darauf , diese Reise auch zu erleben. Total toll geschrieben 🙂