Ende Oktober 2013 starten wir unsere Südafrika Reise Richtung Kapstadt. Wir fliegen mit South African, sind mit dem Platzangebot und dem Service sehr zufrieden. Eine Zwischenlandung in Johannesburg und gegen Mittag landen wir in Kapstadt. Beklommen werfen wir im Landeanflug einen Blick auf die riesig wirkenden Townships rund um den Flughafen.
Unser Fahrer empfängt uns pünktlich und informiert uns während der Fahrt zum Hotel über Land und Leute. Das Table Bay Hotel liegt in der neu angelegten Waterfront, die eine tolle Atmosphäre mit vielen Geschäften und Restaurants bietet. In der Bucht machen die Seehunde aus dem Aquarium einen Ausflug und die Fischerboote liefern ihren Fang direkt auf den Teller.
Wir haben das Zimmer für 3 Nächte gebucht und erhalten als Geschenk einen Gutschein für die Teatime, die mit einer umwerfenden Auswahl an Kuchen – schön dekoriert unter Glasglocken – aufwartet. Da sitzen wir nun, essen die leckersten Sachen, im Hintergrund spielt eine Harfe und wir schauen fasziniert auf den Tafelberg. Dieser hat seinen Namen von seiner flachen länglichen Spitze über die sich die Wolken wie eine Tischdecke schmiegen.
Für den ersten Tag haben wir eine Tour nach Hermanus gebucht, wo sich um diese Jahreszeit die Wale einfinden, um ihre Jungen geschützt zur Welt zu bringen. Wir sind etwas enttäuscht, denn es regnet die ganze Zeit, dies wird jedoch später zum Vorteil, denn die Wale zeigen sich bei diesem Wetter gerne an der Oberfläche. Entlang der Bucht führt ein gut angelegter Weg und wir haben das grosse Glück einige Wale samt Junge zu sehen. Auf dem Rückweg besuchen wir noch eine Pinguin-Kolonie und können die Tiere hautnah über einen Steg beobachten.
Am nächsten Morgen steht eine Fahrt mit dem Hop-on Bus auf dem Programm, der direkt von der Waterfront fährt. Geplant ist die “rote” Tour mit dem Halt am Tafelberg, leider ist die Gondel wegen des starken Windes gesperrt und wir entscheiden uns für die “blaue” Tour. Diese führt uns in die Außengebiete mit dem botanischen Garten und den Stränden. Außerdem bietet sie einen Umstieg in einen anderen Bus, der uns auf ein Weingut in Constantia bringt. Hier haben wir einen fantastischen Blick auf die Weinberge und komplettieren das Erlebnis mit einem leckeren Mittagessen samt Wein.
Nach einer kurzen Nacht werden wir morgens um 5.00 Uhr zum malariafreien Aquila Private Game Reserve abgeholt, das wir nach 2 Stunden erreichen. Wir stärken uns mit einem Frühstück und mein Mann meldet hinter meinem Rücken einen Elefanten, der gemütlich durch die Landschaft geht. Mit einem Jeep fahren wir durch den Park und jede Kurve bietet neue Eindrücke.
Wir treffen auf Nashörner, Giraffen, Elefanten, Nilpferde, Zebras und vieles mehr. Bei der Einfahrt in das Löwengehege wird es ruhig im Jeep, der ganz dicht an einer Gruppe von 5 Löwen hält, die entspannt in der Sonne dösen. Unser Fahrer hat die Hand am Betäubungsgewehr, aber glücklicherweise sind die Tiere satt und wir haben Zeit für eine ehrfürchtige Betrachtung. Der Ausflug wird noch mit einem afrikanischen Buffet und Wein gekrönt.
An unserem letzten Tag in Kapstadt fahren wir mit dem roten Bus zum Tafelberg, der Wind hat nachgelassen und die Gondel bringt uns auf den Berg. Oben gibt es diverse Rundwege und wir haben einen umwerfenden Blick auf die Stadt, das Meer und die Landschaft.
Unsere Zeit in Kapstadt ist nun zu Ende und wir machen uns auf den Weg in das richtige Abenteuer. Erste Etappe ist ein Flug nach Durban und Übernahme des Mietwagens. Dann im Linksverkehr auf die Autobahn und nach ca. 2 Stunden erreichen wir die Abfahrt Estcourt. Quer durch die Stadt, die Strassen werden immer schmaler bis hin zu einer unbefestigten Piste mit grossen Schlaglöchern. Weit und breit ist kein Haus zu sehen, hinter dem Zaun grasen ein paar Zebras und endlich taucht das Schild auf : “Antbear Drakensberg Lodge”.
Noch ein paar Kurven und wir passieren das Tor. Die Besitzer der Lodge sind vor vielen Jahren von Deutschland nach Südafrika ausgewandert und haben einen wunderschönen Ort der Ruhe und Entspannung geschaffen. Die Lodges sind sehr gemütlich und authentisch mit selbstgefertigten Möbeln eingerichtet. Wir beziehen eine geräumige Lodge mit Wohnraum, Kamin, Schlafzimmer und Bad mit Whirlpool-Badewanne.
Allein das Essen ist ein ganzes Kapitel wert, viele Sachen wie z.B. der Käse werden selbst hergestellt und das schmeckt man auch. Morgens beginnt der Tag mit der Frage, auf welche Art die Eier zubereitet werden dürfen – natürlich von glücklichen freilaufenden Hühnern, die ich selbst gefüttert habe. Die Mahlzeiten werden im neu gebauten Haupthaus serviert, wo die schönen Holzmöbel eine afrikanische Atmosphäre schaffen. Vor dem Essen treffen sich die Gäste auf ein Glas südafrikanischen Wein und die Urlaubserlebnisse werden ausgetauscht. Das Abendessen besteht aus drei Gängen und jede Mahlzeit wird liebevoll zubereitet und alles hat super geschmeckt, die Suppen wären selbst für den Suppenkasper ein Gedicht gewesen. Mein absoluter Favorit: Zulu Food, eine Reise quer durch die einheimische Küche. Wir haben uns jeden Abend auf die Gespräche und Menüs gefreut. Nach dem Essen mit Taschenlampe zurück zur Lodge und überall im Gebüsch hat es geknistert 🙂
Die Lodge bietet viele Unternehmungen an – ein Ausritt in die Natur, Flüge mit Heißluftballon oder Microlight sowie Tipps für die Ausflugsplanung. Die Drakensberge bieten viele Wanderwege und faszinierende alte Höhlenmalereien. Durch eine begrenzte Anzahl an Touristen konnten wir die Umgebung allein genießen und die Eindrücke auf uns wirken lassen.
In der Nähe der Lodge befindet sich ein kleines Game Reserve namens “Weenen”. Wir sind mit dem eigenen Auto über die schmalen Wege gefahren und mal tauchte eine Herde Zebras auf, dann ein paar Springböcke und in der Ferne ein Giraffenhals. Am Wegesrand bizarr geformte Büsche und Bäume und in der Ferne den Blick auf die endlos wirkende Landschaft, ein toller Ausflug.
Die Zeit in der Antbear Lodge hat uns sehr gut gefallen, wir konnten uns wieder auf die elementaren Dinge des Lebens besinnen, haben Land und Leute abseits der Touristenpfade kennengelernt und uns zu keiner Zeit unwohl gefühlt. Alle Menschen sind uns offen und freundlich begegnet und wir können jedem nur empfehlen, die Reise auch zu erleben. www.antbear.co.za
Liebe Tanja,
ich habe endlich in Deine Reiseberichte schauen können und bin begeistert, auch von den Fotos. Es ist ja wirklich eine Horizonterweiterung…